Kann naturnah auch schön sein? – Teil 2

Ein Garten braucht Wasser. Wasser ist allerdings nicht nur für die Pflanzen wichtig, sondern kann auch Lebensraum für viele andere Tiere sein. So wird ein richtig bepflanzter und ausreichend tiefer Gartenteich (am besten mit unterschiedlich tiefen Wasserzonen) schnell für Insekten, Frösche und andere Tiere ein willkommenes Zuhause.
Der Gartenteich kann auch Tieren nützlich sein, die nicht in ihm leben. So kann er Vögeln und vielen anderen als Tränke dienen. Aber Vorsicht! Er kann für viele auch zur tödlichen Falle werden. Nicht selten ertrinken kleine Säuger in ihm. Aus diesem Grund sollten Kletterhilfen im Teich fest verankert sein, um hineingefallenen Tieren die Möglichkeit zu geben, wieder aus dem Teich klettern zu können. Auch kann sich dann der Igel, wenn er bei seinen nächtlichen Streifzügen unfreiwillig in den Teich gerät, dank eines flachen Uferbereichs wieder selbst aus seiner misslichen Lage befreien.

Wasserstellen im Garten dienen vielen Tieren als Tränke und wirken sich auf das Klima des Gartens positiv aus. Fotos: pixabay

Der Einbau eines kleinen Wasserfalles unter Einsatz einer Wasserpumpe sorgt neben Pflanzen und anderen Wassertierchen, die sich nach und nach im Teich ansiedeln, für ausreichend Sauerstoff.
Bei uns Menschen sind es vor allem das Auge und das Ohr, die den Anblick und das Geräusch von plätscherndem Wasser die Seele streicheln lassen.

Pflanzen brauchen Raum und Licht

Wenn Sie Ihren Garten planen, sollten Sie auch darauf achten, dass die kleine Pflanze, die Sie gerade beim Fachmann gekauft haben, größer wird. Ausladende Wildgehölze wie z.B. Pfaffenhütchen und Kornelkirsche werden bis zu drei Meter breit. Zur Einfriedung dienen besser eine geschnittene Liguster- oder Hainbuchenhecke, die durch einzelne Sträucher ergänzt werden, die wiederum mit ihren Blüten und Früchten Schmetterlingen, Bienen, dem aus dem Süden kommenden Taubenschwänzchen und vielen anderen Tieren Nahrung bieten.

Libellen suchen die Nähe des Wassers, nicht nur zur Eiablage.

Allerdings wachsen nicht alle Pflanzen in die Breite. Manche klettern in die Höhe. Weshalb man sie wohl als Kletterpflanzen bezeichnet. Diese oft blütenreichen Vertreter benötigen dann eine sogenannte Kletterhilfe, die wiederum sehr stabil sein muss. Denn je größer die Pflanzen werden, desto schwerer werden sie auch. Oft wird die Hausfassade als Stabilisator eingesetzt. Je nach Art der Pflanzen sind diese, genauso wie Heckenpflanzen, regelmäßig zu schneiden und zu stutzen. Der Beschnitt hält sie einerseits in Form, kräftigt die Wurzeln, sorgt für frische und kräftige Triebe sowie eine reichhaltige Blüte.
Ganz elementar für die Auswahl der Pflanzen und ihres Standortes sind die vorherrschenden Lichtverhältnisse. Manchen Pflanzen brauchen die pralle Sonne, andere den Schatten. Ist zu wenig Schatten vorhanden, können die Pflanzen untereinander für die benötigten Lichtverhältnisse sorgen und Schatten spenden.
Wer einen pflegeleichteren naturnahen Garten möchte, sollte von Anfang an auf sogenannte standortgerechte, winterharte Pflanzen setzen und solche, die sich im Beet von allein behaupten können.

Vorsicht: freilaufende Katzen fressen nicht nur Vögel

Wiese oder Rasen?

Immer noch gibt es in vielen Gärten den wunderschönen und wöchentlich geschnittenen Rasen, der zum Golfspielen einlädt, voller Leben ist dieser allerdings nicht. Ergänzend dazu können Gartenränder eine wiesenähnliche Bepflanzung erhalten, auf der viele Insekten und Kleintiere Lebensräume finden. Die Thuja und der Kirschlorbeer schaffen als Wahl der Heckenbepflanzung Ordnung. Holunder oder Weißdorn bieten hier als einheimische Wildpflanzen hervorragende Alternativen. Das Aufnahmepotential für weitere Wildpflanzen und dadurch Wildtiere im eigenen Garten ist mehr als reichhaltig und der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Auch das Fachgeschäft berät sicherlich gern.
Wer übrigens Eidechsen helfen möchte, sollte auch auf seine Haus-Raubtiere achten. Hunde und vor allem Katzen gefährden die wechselwarmen Reptilien vor allem bei der Eiablage und wenn sie auf ihrer steinernen Sonnenbank Energie tanken. Morgens oder bei kühler Witterung sind Eidechsen träge und dadurch leichte Beute. Ein robustes Drahtgitter über dem Sonnenplatz bietet da den scheuen und immer seltener gewordenen Reptilien etwas mehr Schutz – auch von Angriffen aus der Luft, denn auch so manchen Vögeln schmeckt so ein kleines Reptil. sts.