Der Potsdamer, Ausgabe 15, Seite 29

Leider kann von den „geglätteten Wogen“, die Sie auf der Seite 29 in der Septemberausgabe beschreiben, nicht die Rede sein. Diese unverhältnismäßig große Veranstaltung der Firma AVM ging nicht nur einigen, sondern vielen Marquardter Einwohnern entschieden zu weit. Es sind tatsächlich nur wenige, die solche Riesenveranstaltungen schätzen. Die Stimmung in Marquardt ist deshalb seit dem 10. August sehr gereizt und der Ort in Pro und Kontra gespalten.
Es ist völlig unverständlich, dass die Stadt Potsdam ein Event in dieser Größenordnung in einer denkmalgeschützten, Lennèschen Parkanlage genehmigt hat! Wir verstehen nicht, dass wegen einer ca. achtstündigen Feier derartiger Aufwand betrieben wurde. Fast 14 Tage Aufbau und damit verbundene Belästigung durch Lärm, riesige Staubwolken, völlig zerfahrene Wege und plattgefahrene Wiesen. Einfach unbegreiflich, da durch die anhaltende Trockenheit der Park massiv vorgeschädigt ist. Es war absolut unverhältnismäßig, ganz im Gegensatz zu der ruhigen eigentlichen Veranstaltung. Damit es keine Missverständnisse gibt, wir haben nichts gegen ortsübliche Veranstaltungen wie z.B. Hochzeiten und musikalische Veranstaltungen, die in den Sommermonaten regelmäßig stattfinden, die aber in den Rahmen unseres Ortes passen.

Geschlossene Veranstaltung am Marquardter Strand

Geschlossene Veranstaltung am Marquardter Strand. Foto: Dieter Weirauch, www.einfachraus.eu

Die inzwischen erfolgte Schönheitsreparatur an den zerfahrenen Wegen durch Auftragen von Feinsplitt ist reine optische Kosmetik, nicht denkmalgerecht und ineffektiv, denn sie sind nahezu unbefahrbar, weder mit dem Fahrrad, noch mit Kinderwagen. Ein Marquardter Bürger ist bereits gestürzt und hat sich eine Bruchverletzung zugezogen.
Nach unseren Informationen ist bereits für das kommende Jahr eine ähnliche Veranstaltung geplant. Man kann den Eindruck gewinnen, dass sich hier einige Wenige auf Kosten der Mehrheit und der Natur eine „goldene Nase“ verdient haben.
Übrigens, ein Beschwerdeschreiben an den OB Potsdams vom 10.8.2019 blieb bis heute unbeantwortet. Auch das spricht für sich! Ob das Osterfeuer im nächsten Jahr tatsächlich stattfindet? Vielleicht gibt es zum Trost wieder eine Ladung Sand für den Strand!Familie Mulock, Familie Dr. Benke

Anmerkung der Redaktion: Anfang Oktober 2019 stellte die Fraktion „Die Andere“ der Stadtverordnetenversammlung eine kleine Anfrage an die Stadtverwaltung bezüglich dieser Veranstaltung u.a. mit folgenden Fragen: „Wie wurde die Nutzung am Tag und in Folge überprüft? Liegt der LHP ein Abschlussbericht über etwaige Folgeschäden durch die Nutzung am 10. August vor?“ Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurde die Anfrage noch nicht beantwortet. Der POTSDAMER bleibt weiter dran.