Neu Fahrlands Ortsvorsteherin, Carmen Klockow, fordert Stadt unverzüglich zum Abbau auf

Schon seit einigen Jahren stehen die Leichtbauhallen in der Neu Fahrländer Birnenplantage hinter der Kita, ohne genutzt zu werden, weitere leere Leichtbauhallen befinden sich in Drewitz und in Babelsberg. Jetzt verlangt Ortsvorsteherin, Dr. Carmen Klockow (Bürgerbündnis), den unverzüglichen Abbau, um die weitere Verschwendung von Steuergeldern zu beende.
2015 wurden die Leichtbauhallen angeschafft, um den Geflüchteten in der Region ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten anbieten zu können, doch die Hallen in Drewitz und Neu Fahrland stehen seitdem leer. Nur die Hallen am Standort „Sandscholle“ wurden einmal für wenige Wochen eingesetzt. Laut Klockow sollen die Hallen für drei Standorte in Potsdam 2,2 Millionen Euro gekostet haben, noch mehr ihre Unterhaltung. Nach Angaben der Ortsvorsteherin müssen die Hallen rund um die Uhr betrieben werden – wenn auch nur auf niedrigstem Niveau.

Die ungenutzten Hallen in Neu Fahrland. Foto: sts

Enorme Kosten sind unnötig
„Seit Jahren fordern wir von der Stadt einen Fußweg entlang der B2 und einen sicheren Überweg um von dem Siedlungsgebiet Am Föhrenhang zur Kita, zum Spielplatz, zur Sport- und Freizeitfläche und dem Bürgerhaus zu kommen. Dafür sei laut Stadtverwaltung kein Geld da“, berichtet Klockow enttäuscht.
„Die monatlichen Betriebskosen, unter anderem für Belüftung und Heizbetrieb im Winter, wobei die Temperaturen nur knapp oberhalb der Frostgrenze gehalten werden, belaufen sich laut Auskunft aus der Stadtverwaltung allein in Neu Fahrland auf 13.268 € im Monat und somit auf 159 216 € pro Jahr. Kosten für Wachschutz sind hierin nicht enthalten. Hochgerechnet auf alle drei Standorte fallen somit monatlich circa 40.000 € an, im Jahr fast eine halbe Million Euro (480.000) ohne Kosten für den Wachschutz. Hierfür kamen laut Auskunft der Stadtverwaltung jährlich 177.214,80 € pro Standort hinzu. Somit müssen insgesamt über 1 Million Euro für leer stehende Leichtbauhallen beglichen werden“ stellt Klockow fest.

Verwaltung handelt zu zögerlich
Das Angebot des KIS (Kommunaler Immobilien Service der Stadt Potsdam) an den Ortsbeirat Neu Fahrland, die Hallen zu erwerben, hat Klockow dankend abgelehnt. „Die Stadt versucht bereits seit Langem, die Hallen zu verkaufen. Und nun möchte sie sich vermutlich die Abbau- und Lagerkosten sparen, weil sie keinen Käufer findet“, so Klockow gegenüber dem POTSDAMER.

Sofortiger Stopp der Geldverschwendung
„Wenn jetzt kein Beschluss gefasst wird, bedeutet dies, ausgehend von einer jährlichen Betriebskostenhöhe von mehr als 1 Million Euro, dass der Stadtkasse mehr als 150.000 € allein durch den Mehraufwand für Betriebskosten bis zur nächsten StVV (Stadtverordnetenversammlung am 07.11.2018, Anm. d. Red.) entstehen. Betriebskosten für Hallen, die nie gebraucht wurden und auch in Zukunft nicht gebraucht werden. Ein Verkauf der Hallen in angemessener, d.h. in betriebswirtschaftlich vertretbarer Höhe, ist nicht zu erwarten.
Der Leerstand der Leichtbauhallen in Potsdam kostet den Steuerzahler über 2.700 € pro Tag. Daher sollen die Leichtbauhallen umgehend entfernt werden“ begründet Klockow ihren Antrag auf sofortige Beschlussfassung. Dies wurde jedoch in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt, nachdem der zuständige Beigeordnete Mike Schubert (SPD) sich gegen den Antrag von Frau Klockow aussprach, mit der Begründung, der Antrag sei „durch Verwaltungshandeln erledigt, da die Hallen gegenwärtig zum Verkauf angeboten würden“.
Nun bleibt abzuwarten, wann die Hallen tatsächlich entfernt werden, die Stadtverwaltung sei ja nun nicht gerade für ihr schnelles Handeln bekannt, meint Klockow.

sts