Sanierung des historischen Alexander Hauses ist im Gange

Von außen sieht man noch nicht so viel. Aber wenn man hineingeht in das alte Sommerhaus der Familie Alexander, erkennt man, wie sehr an der Sanierung gearbeitet wird. Und das, obwohl der bauleitende Architekt Andreas Potthoff im Sommer durch einen Unfall auf dem Oberuckersee tödlich verunglückt ist. Am Tag des offenen Denkmals, am 9. September, legte der Verein noch einmal eine Gedenkminute für ihn ein, und Moritz Gröning erinnerte daran, wie viel das Alexander Haus ihm zu verdanken hat.

Das Alexander Haus ist immer wieder Publikumsmagnet. Fotos: W. Sträter

Die Arbeit kann in Potthoffs Sinn weitergeführt werden, da mit Frauke Weber eine denkmalschutzerfahrene Architektin die Bauleitung übernommen hat. Zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Daniela Jung zeigte sie am 9. September zahlreichen Gästen die Baustelle, die Baufortschritte und die vielen Detailprobleme, die bei der Restaurierung gelöst werden müssen.

Architektin Frauke Weber

Das Haus, berichteten beide, sei keines der in den 1920er Jahren angebotenen Wochenendhäuser von der Stange, sondern eine Eigenanfertigung, die Alfred Alexander nach dem Vorbild der damaligen Wochenendhäuser erbauen ließ. Offenbar haben sich Dr. Alexander und sein Nachbar Prof. Munk von der Berliner Wochenendhausausstellung für ihre Bauten inspirieren lassen und dann selbst losgelegt. Pläne gab es keine mehr in den Unterlagen, nur Fotografien, von denen die Architektinnen nun mühevoll ableiten müssen, wie die Räume im Detail ausgesehen haben.
Innerhalb des Hauses sieht man den Fortgang der Restaurierung an ausgewechselten Brettern, an der im Bau befindlichen Wand zwischen Küche und Nachbarraum, an den Vorbereitungen für die Installation einer Heizungsanlage im Keller, an der Wiederherstellung der Räume. All das ist „work in progress“, begleitet von zahllosen Detailfragen, die sich vom Fußboden bis zur Decke immer neu stellen. Eindrucksvoll ist vor allem die Terrassentür zur Seeseite, die inzwischen wiederhergestellt worden ist:

Hier ahnt man, was es bedeutet, wenn sich das Haus wieder in Richtung See öffnet. Zu Mauerzeiten war dies die Richtung, in die man sich nicht orientierte. Eine schöne Aussicht gab´s damals bekanntlich nicht. Aber der Rest einer Mauerverankerung mitten im Garten wird erhalten bleiben als Teil der Geschichte.
Architektin Weber machte deutlich, dass das Alexander-Haus zu Anfang etwas kleiner war, dann aber bald ausgebaut worden ist. Die Restaurierung heute bezieht sich auf das Jahr 1936, als die Alexanders aus Deutschland fliehen mussten.

Beim Tag des offenen Denkmals war spürbar, welche Bedeutung das Sommerhaus-Buch von Thomas Harding hat: Zahlreiche Gäste waren angereist, um das Haus sehen, nachdem sie Hardings Buch gelesen hatten.

Winfried Sträter