Potsdams jüngster Stadtverordneter, Leon Troche (SPD), spricht über seine Sicht der Dinge
Als Mitglied der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung ist man in der Regel in mehreren Ausschüssen tätig. Bereits kurze Zeit nach meiner Wahl im Mai 2019, wurde ich gefragt, in welchen Ausschüssen ich mich denn gerne einbringen würde.
Neben dem Ordnungsausschuss und damals noch dem Ausschuss für Partizipation, Transparenz und Digitalisierung (dem ich mittlerweile nicht mehr angehöre), wurde ich Mitglied im Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Mobilität.
Für mich ist dieser Ausschuss, der gerne auch als KUM abgekürzt wird, ein ganz besonders interessanter Ausschuss, denn nahezu jede infrastrukturelle Veränderung Potsdams wird im KUM behandelt.
Eines der vielen Projekte, welches uns im Ausschuss vorgestellt wurde, fand dabei ganz besonders meine Aufmerksamkeit: Die Mobilitätsdrehscheibe Marquardt.
Nach vielen Diskussionen in den Ortsbeiräten und den Ausschüssen, wurde im April endlich mit dem Bau begonnen. Bereits heute sind die Auswirkungen der Bauarbeiten am Kreisverkehr der B237 zu sehen. Fertigwerden soll das Projekt bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022.
Ich bin sehr gespannt, wie die Mobilitätsdrehscheibe von den Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen wird. Immerhin werden zukünftig 100 Park und Ride Plätze für Autos, drei Bushaltestellen sowie 60 Fahrradständer gebaut, um unter anderem die stündlich nach Berlin-Spandau verkehrende RB21 mit den Ortsteilen des Potsdamer Nordens anbinden zu können.
Ganz sicher ist die Mobilitätsdrehscheibe ein Gewinn für den Potsdamer Norden und sorgt für eine bessere Erschließung des ländlichen Raumes der Landeshauptstadt Potsdam.
Was mich persönlich jedoch sehr nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass bislang kaum von Seiten der Verwaltung über die Barrierefreiheit des Bahnhofs gesprochen wurde.
Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger machen sich eben aber genau darüber Gedanken.
Offen gesagt, wusste auch ich in einem Gespräch mit einigen Marquardtern keine Antwort auf die Frage, ob denn nun die Mobilitätsdrehscheibe barrierefrei wird oder nicht.
Als Stadtverordnete haben wir jedoch die Möglichkeit, mit einer sogenannten Kleinen Anfrage solche und andere Fragen zu klären.
Die Frage, wie und wann die Barrierefreiheit am zukünftigen Standort der Mobilitätsdrehscheibe in Marquardt realisiert wird, konnte mir die Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam überraschenderweise leider nicht beantworten.
Die Kleine Anfrage, in der mein Kollege Uwe Adler und ich diese und weitere Fragen zur Mobilitätsdrehscheibe gestellt haben, wurde von der Verwaltung zurückgewiesen.
Es handelt sich um „Angelegenheiten des Landes, nicht der Stadt“. Schade, denn ich hätte an dieser Stelle gerne über den aktuellen Planungszustand der Barrierefreiheit an der Mobilitätsdrehscheibe Marquardt berichtet.
Die Stadt sollte sich in meinen Augen nicht aus der Verantwortung ziehen, sondern Druck beim Land und wenn nötig auch bei der Deutschen Bahn ausüben, um einen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs zu gewährleisten.
Auch hätte die LHP bereits über die Bemühungen und Gespräche mit Land und Bahn berichten können, sofern es denn bereits Gespräche gegeben hat, anstatt auf fehlende Formalitäten hinzuweisen.
Auch wenn die aktuellen Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind, bleibe ich am Ball und werde über Neuigkeiten berichten. Denn eigentlich zeigt sich, in meinen Augen, die Verwaltung, insbesondere der hier zuständige Geschäftsbereich für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, bei solchen Angelegenheiten sehr kooperativ und lösungsorientiert.
Neben der Mobilitätsdrehscheibe gibt es aber natürlich weitere Themen, die uns in Potsdam bewegen. Für Anregungen und Problemhinweise bin ich als Stadtverordneter immer sehr dankbar. Sie können mich erreichen unter www.leontroche.de oder per E-Mail: leontroche@spd-stadtfraktion.de
Bis zum nächsten Mal, und herzliche Grüße
Ihr Leon Troche