Wie ein Pastor das Gespräch mit Randgruppen sucht

Rocky, wie ihn seine Freunde nennen, ist Theologe und hat vor Jahren den Konventionen der Kirche den Rücken gekehrt, um seinen eigenen Weg als Christ zu gehen und dabei mit Menschen ins Gespräch zu kommen, deren Weg sie an den Rand der Gesellschaft gebracht hat. Beruflich verbrachte Rocky, alias Frank Rockenfeld, viele Jahre mit seiner Familie im Ausland. Kanada, Südafrika und der Iran gehörten zu seinen Stationen, auf denen er sich als aktiver Katholik in der Arbeit der jeweiligen meist deutschen Kirchengemeinde engagierte.
Im Jahr 2007 wurde Rocky nach Berlin versetzt und fand für seine Familie ein Haus in Groß Glienicke. In der katholischen Kirchengemeinde in Kladow wurde er dann in den Pfarrgemeinderat berufen. Während dieser Zeit absolvierte er mehrere christliche Fernkurse und studierte an der evangelischen Fernuniversität (Comenius-Institut), Fachrichtung „Prädikantendienst für Interessierte“. Nach etwa fünf Jahren Tätigkeit im Pfarrgemeinderat musste er jedoch feststellen, dass die von der Kirche gelebten Konventionen nicht mehr zu seinem sich weiterentwickelten christlichen Weltbild passten.
Seine alte Liebe zum Motorradfahren begann wieder aufzublühen, als einer seiner Söhne und seine Frau vor acht Jahren den Motorradführerschein machten. Das Bikerherz wieder zum Schlagen gebracht, suchte Rocky nach einer Möglichkeit, den christlichen Gedanken der Nächstenliebe mit dem Motorradfahren zu verbinden, was ihn zu einer sogenannten Motorcycle Ministry (MM) mit dem Namen Lion of Judah, führte. Einer christlichen Vereinigung von Motorradfahrern, deren Mitglieder den Weg zum christlichen Glauben gefunden haben und diesen unter anderen motorradfahrenden Gruppen verbreiten. Hier fand Rocky eine Heimat unter Gleichgesinnten. Nach zwei Jahren entschied sich Rocky, in Potsdam seine eigene MM zu gründen und gab ihr den Namen „Team Jesus MM“. Die Team Jesus MM ist wie viele christliche Bikerclubs eng mit der „Biker Church Europe“ verbunden.

Pastor „Rocky“ Frank Rockenfeld. Foto: sts

Seit 2016 absolviert Rocky, an der katholischen Domschule Würzburg, ein zweites Fernstudium “Grundkurs Theologie“, um den christlichen Ansatz der katholischen und protestantischen Perspektive besser miteinander verbinden zu können. Dank der Kenntnisse über Gepflogenheiten und Konventionen in der Rockerszene wird Rocky von Rocker-Motorradgangs nicht nur respektvoll behandelt, sondern es wird ihm unvoreingenommen Einlass gewährt. Durch gegenseitigen Respekt, gelingt es Rocky, das Gespräch zu denen zu finden, die aufgrund ihrer Erfahrungen und Entscheidungen an den Rand der Gesellschaft gerückt sind. Es verwundert daher nicht, dass Rocky als Pastor nicht nur Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und andere Anlässe für Biker durchführt, sondern sich vor allem denen zuwendet, die Rocky als „soziale Außenseiter“ beschreibt. Einer seiner Tätigkeitsschwerpunkte liegt zurzeit in der Betreuung von traumatisierten Veteranen, Soldaten, die vom Auslandseinsatz gezeichnet mit starken psychischen Problemen zu kämpfen haben. Ebenso begleitet Rocky erfolgreich Schwerverbrecher und zeigt ihnen einen christlichen Weg auf, durch den sie es schaffen können, zu einem Menschen zu werden, der wieder in der Mitte der Gesellschaft seinen Platz finden kann.

sts

Mehr über Rockys christlichen Dienst erfährt man auf  www.team-jesus.com oder per E-Mail: rocky@team-jesus.com