Grundlage für eine Digitalisierung der Schulen ist die Verfügbarkeit von Endgeräten

Die Landeshauptstadt Potsdam wird in Kooperation mit dem Zweckverband Digitale Kommunen in Brandenburg (ZV DIKOM) in den kommenden Jahren alle Potsdamer Schulen in öffentlicher Trägerschaft bedarfsgerecht und nachhaltig digital ausstatten.
„Die digitale Ausstattung der Potsdamer Schulen ist eines unserer größten Sorgenkinder – und das nicht erst seit Corona. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass durch die Kooperation mit dem DiKom nunmehr ein Weg gefunden scheint, die Potsdamer Schulen zügig und aus einer Hand auszustatten und zu betreuen. Die Stadt hat, beispielsweise mit der Beschaffung von I-Pads, bereits erhebliche Anstrengungen unternommen. Mit dem neuen Projekt kann die Lücke zwischen den dringenden Bedarfen der Schulen und den fehlenden personellen Ressourcen in der Stadt nun endlich zügig geschlossen werden“, kommentiert Grit Schkölziger, stellv. Vorsitzende des Bildungsausschusses (SPD).


„Viele Schulen haben versucht, die fehlenden städtischen Ressourcen mit erheblicher Eigeninitiative und Einbeziehung der Elternhäuser zu kompensieren – insbesondere während der Pandemie. Auch freie Träger wie das Büro Kindermut der AWO engagierten sich stark, um zusätzliche digitale Endgeräte über Spenden zu generieren. Eine Einbeziehung aller Schülerinnen und Schüler und damit Chancengerechtigkeit kann über solche Modelle aber nicht gewährleistet werden. Die digitale Ausstattung der Schulen und auch der Schülerinnen und Schüler ist öffentliche Aufgabe und für Bildungsgerechtigkeit unverzichtbar! Dafür haben wir im Bildungsausschuss gestritten, und mit dem neuen Projekt kommen wir auf den richtigen Weg“, betont der Vorsitzende des Bildungsausschusses und Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Stefan Wollenberg.
„Die Ausstattung mit digitalen Lernmitteln ist eine Kernfrage moderner und zukunftsfähiger Bildung. Wir haben deshalb zu Recht eingefordert, dass die Stadt die Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler mit Endgeräten in den Blick nehmen muss. Wir werden darauf achten, dass mit dem kommenden Doppelhaushalt die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dieses Ziel auch umzusetzen. Gleichzeitig ist allerdings auch das Land gefordert, die Lernmittelfreiheit an heutige Anforderungen anzupassen und digitale Arbeitsmittel einzubeziehen. Dafür braucht es auch eine entsprechende Unterstützung der Schulträger in den Kommunen“, ergänzt Wiebke Bartelt, bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen.

Projektstart wird bereits am 1. Juli mit 10 Pilotschulen sein. Die weiteren Schulen werden sukzessive folgen. Wollenberg kündigte deswegen an, in Abstimmung mit der Verwaltung im August 2022 eine Sondersitzung des Bildungsausschusses einzuberufen, in der das Projekt und die ersten Ergebnisse der Pilotphase präsentiert werden sollen.

Im Einzelnen sind es vier Gesamtschulen, eine Förderschule, vier Gymnasien und ein Oberstufenzentrum, heißt es von Seiten der Stadt.
Die Auswahl der Pilotschulen erfolgte nach sozioökonomischen Kriterien, einer guten räumlichen Verteilung über das gesamte Stadtgebiet sowie nach technischen Aspekten.
Bereits in den Sommerferien 2022 wird in jeder der zehn Pilotschulen vor Ort ein 360-Grad-Scan aller relevanten Räumlichkeiten durchgeführt. Die Partner Landeshauptstadt Potsdam, ZV DIKOM sowie weitere externe Dienstleister erfassen in Gesprächen die individuellen Anforderungen der Schulen. Dabei werden sowohl die bereits vorhandenen Ausstattungen als auch die bereits formulierten Bedarfe der Schulen berücksichtigt und weiter spezifiziert. Anschließend erfolgen die Umsetzungsplanung sowie der Roll-Out der IT-Standards für die zehn Pilotschulen.

LHP/DIE LINKE/Red.