Antrag von Stadtverordneten und Ortsbeirat soll Gefahren minimieren

Der Schwerlastdurchgangsverkehr in Paaren ist schon seit langer Zeit ein großes Sicherheitsproblem. Kfz, LKW und andere Fahrzeuge überschreiten regelmäßig die erlaubte Höchstgeschwindigkeit deutlich bei der Fahrt durch den Ort. Dabei sind die erhöhte Lärmbelästigung das kleinere Problem, denn es häufen sich die Unfälle. Erst im Juni dieses Jahres ist ein großer LKW – vermutlich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit – von seiner Fahrspur abgekommen, fuhr über die Verkehrsinsel, zerstörte die Laterne der Mittelinsel und schoss eine leichte Böschung herab. Die Bushaltestelle wurde dabei nur knapp verfehlt. Die Verkehrsinsel in Paaren wurde an diesem Vormittag durch ein Gartenbauunternehmen gepflegt und neu bepflanzt. Die Mitarbeiter des Unternehmens waren nur wenige Minuten vor dem Unfall fertig und weggefahren.

Am Donnerstag, dem 17.9.2020, trafen sich ca. 25 Uetz-Paarener, um medienwirksam auf das Problem aufmerksam zu mach

Am Donnerstag, dem 17.9.2020, trafen sich ca. 25 Uetz-Paarener, um medienwirksam auf das Problem aufmerksam zu machen

Stadtverwaltung ignoriert Gefahrenpotential

Laut Angaben des Ortsbeirates sei die Stadtverwaltung Potsdam dem Anliegen des Ortsbeirates bereits mehrfach nicht gefolgt und lehnte den Antrag eines Tempolimits von 30 km/h am Ortseingang ab. Priorität, so heißt es in der Begründung der Stadtverwaltung Potsdam, hätten hier nicht die Belange der Anwohner, sondern das Interesse, den fließenden Verkehr hinderungsfrei und zügig zu ermöglichen. Auch die vom Verkehr ausgehenden Ruhestörungen und Belästigungen seien ganz normaler Durchschnitt, laut Stadtverwaltung.
Deutlich sind die starken Beschädigungen der beiden Verkehrsinseln zu sehen. Verschobene und abgefahrene Kantensteine sind Zeugen des die Spur verlassenden Schwerlastverkehrs.

Bei dem LKW-Unfall im Juni 2020 kam es nur durch viel Glück zu keinen Schwerverletzten und Schlimmerem

Bei dem LKW-Unfall im Juni 2020 kam es nur durch viel Glück zu keinen Schwerverletzten und Schlimmerem. Foto: sk

Leon Troche sagt im Gespräch mit dem POTSDAMER dazu: „Es ist wichtig, dass an dieser Stelle endlich etwas passiert. Der Unfall im Juni sollte allen gezeigt haben, was kommen kann. Auf den Bus zu warten oder die Straße zu überqueren sollte kein lebensgefährliches Abenteuer werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Ortsdurchfahrt Paaren sicherer gemacht wird.” Und André Scheffler, Mitglied des Ortsbeirates Uetz-Paaren, ergänzt: „Gerade mal vier Monate nach der Ablehnung einer Geschwindigkeitsreduzierung in Paaren durch die Stadtverwaltung, gab es den Unfall, vor dem ich immer gewarnt habe.“ Muss also erst etwas passieren, bis die Stadt den Handlungsbedarf erkennt?

Prüfantrag soll Gefahren aktenkundig machen

Nachdem die Anträge des Ortsbeirats (OBR) Uetz-Paaren auf Prüfung eines Tempolimits keinen Erfolg hatten, haben die Stadtverordneten Uwe Adler und Leon Troche (beide SPD) gemeinsam mit dem OBR einen Prüfauftrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, dem im KUM-Ausschuss (Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität) zugestimmt wurde. Nun muss die Stadt die Verkehrssituation offiziell untersuchen und prüfen, wie die Ortsdurchfahrt sicherer gemacht werden kann. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen dann von der Verwaltung Ende dieses Jahres im KUM-Ausschuss vorgestellt werden.

sts