Energiespar-tipp von Lars Roskoden

In meinem letzten Energiespartipp in der Februar-Ausgabe des POTSDAMER hatte ich geschrieben, dass sowohl staatliche Maßnahmen als auch jeder Einzelne von uns einen Beitrag zur Treibhausgasreduktion leisten kann, denn jedes Kilogramm Einsparung zählt. Als Otto-Normal-Verbraucher kommt man hier irgendwann an Grenzen, wenn man nicht gleich den kompletten Alltag auf den Kopf stellen will. Vor allem erscheint es unsinnig, selber z.B. aufs Autofahren zu verzichten, wenn „alle anderen“ damit weiter machen. Aber das scheint eben nur so.
Es sind also tatsächlich dringend staatliche Regulierungen notwendig, um den größten Batzen an Treibhausgasemissionen loszuwerden. Denn es darf nicht alles, was dem Klima nützt, auf uns Bürgerinnen und Bürger abgewälzt werden, weil es der Privatisierung von politischen Prozessen gleichkäme. Das bedeutet: auch die Politik muß sich ändern und darf die Verantwortung nicht komplett an uns abgeben. Und genau das fordern die Schülerinnen und Schüler, die jeden Freitag unter dem Slogan #FridaysForFuture auf die Straße gehen und mittlerweile von über 12.000 renommierten Experten, den #ScientistsForFuture, unterstützt werden. Dass die Kinder und Jugendlichen während der Schulzeit streiken, ist der Sinn eines Streiks, denn Lokführer, Piloten und Stahlarbeiter streiken ja auch nicht in ihrer Freizeit.
Und trotzdem: Auch wir können im Umkehrschluss nicht nur mit dem Finger auf „die Politik“ zeigen und warten, bis sie Maßnahmen beschließt, die dann aber „wehtun“ werden. Daher ist mein heutiger Energiespartipp ein allgemeingültiger: denken Sie einmal in Ruhe über Ihren sogenannten ökologischen Fußabdruck in allen Lebenslagen nach, legen Sie sich eine innere Haltung zu, wie Sie zur größten Herausforderung der Menschheitsgeschichte stehen wollen. Und versuchen Sie auf etwas Lebensstandard zu verzichten, um mehr Lebensqualität zu erhalten. Je mehr Dinge Sie kaufen und besitzen, desto mehr Zeit brauchen Sie, um sich damit zu beschäftigen. Schenken Sie Zeit statt Zeug. Ihre Kinder und Enkel werden es Ihnen danken. Und gehen Sie es am Anfang sachte an.

Foto: Pixabay